28.02.2009 16:29


Oscar 2009 - Hollywood goes Bollywood...

Für alle, die zwar das Kino lieben, aber NICHT die peinliche Selbstinszenierungen, zu denen jede Preisverleihung in dieser Branche ausartet, gibt es hier ein Überblick zu den wichtigsten Fakten der Oscar-Verleihung 2009

Vielleicht geht es anderen ja genauso wie mir: Anschauen kann ich mir die Oscar-Verleihungen eigentlich nur unter massiver Zurhilfenahme von Psychopharmaka. Aus Rücksicht auf meine Geundheit verzichte ich daher auf diese ...äh... "Show". Für alle, die zwar ebenfalls das Kino lieben, aber nicht die peinliche Selbstinszenierungen, zu denen jede Preisverleihung in dieser Branche ausartet, gibt es hier ein Überblick zu den wichtigsten Fakten der Oscar-Verleihung 2009:

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Die Oscar-Gewinner 2009

Beste Darstellerin (Hauptrolle) - Kate Winslet (in: "Der Vorleser")

Bester Darsteller (Hauptrolle) - Sean Penn (in: "Milk")

Beste Darstellerin (Nebenrolle) Penélope Cruz ("Vicky Cristina Barcelona")

Bester Darsteller (Nebenrolle) - Heath Ledger (in: "The Dark Knight")

Bester Film - "Slumdog Millionaire"

Bester fremdsprachiger Film - "Okuribito" (Japan)

Bester Animationsfilm - "Wall-E"

Beste Regie - Danny Boyle "Slumdog Millionaire"

Bestes Original-Drehbuch - Dustin Lance Black ("Milk")

Bestes adaptiertes Drehbuch - Simon Beaufoy "Slumdog Millionaire"

Beste Kamera - Anthony Dod Mantle ("Slumdog Millionaire")

Bester Schnitt - "Slumdog Millionaire"

Bester Ton - "The Dark Knight"

Beste Toneffekte - "Slumdog Millionaire"

Beste Filmmusik - A.R. Rahman (für "Slumdog Millionaire")

Bester Filmsong - Jai Ho (in "Slumdog Millionaire")

Beste Kostüme - "Die Herzogin"

Beste Maske - "Der seltsame Fall des Benjamin Button"

Beste Ausstattung (Szenenbild) - "Der seltsame Fall des Benjamin Button"

Beste Spezial-Effekte - "De seltsame Fall des Benjamin Button"

Bester Dokumentarfilm - "Man on Wire"

Bester kurzer Dokumentarfilm - "Smile Pinki"

Bester kurzer Trickfilm - "La Maison en Petits Cubes"

Bester kurzer Realfilm - "Spielzeugland" (Jochen Alexander Freydank, Deutschland)

Ehren-Oscar - Jerry Lewis

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Berichte & Kommentare zur Oscar-Verleihung 2009

[Wikipedia]
Infos zur Oscarverleihung 2009

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[ZEIT online]

Ein paar Tage vor der Verleihung hatte die Handelskammer Hollywood zu einem Empfang geladen. Es ging darum, Stimmung für Los Angeles als Filmstandort zu machen. „Fast das ganze Filmbusiness ist aus Hollywood verschwunden“, sagte Vorstand Leron Gubler. Das liege daran, dass viele amerikanische Bundesstaaten, aber auch andere Länder mit Steuererleichterungen um das Filmbusiness buhlten. Der Oscar für Japan und der große Erfolg von Slumdog Millionär ist möglicherweise der Versuch einer Flucht nach vorne. „Die Academy will Märkte in Asien öffnen“, meinte ein Kameramann auf einer der Oscar-Partys spät in der Nacht. „In Indien gibt es eine Milliarde potenzieller Zuschauer, von denen sitzt bestimmt die Hälfte heute vor dem Fernseher und guckt sich die Oscars an.“ (Hollywood holt sich das Ausland rein)

[spiegel online]

Es ist ein europäisch geprägtes Weltkino, das an diesem Abend klar über den althergebrachten Hollywood-Stil triumphierte. Der gesellschaftliche Wandel, der sich mit Barack Obamas Wahl zum US-Präsidenten vollzieht, hat - bewusst oder unbewusst - auch bei den Oscars erste Spuren hinterlassen. "Benjamin Button" steht trotz aller Brillanz für das gute alte, immer auch etwas arg behäbige amerikanische Erzählkino, während der schnelle, schlanke, mit britischem Geld finanzierte und in Mumbai gedrehte "Slumdog Millionaire" die ewige Geschichte vom American Dream aus einer globalisierten Perspektive erzählt. Vom Tellerwäscher zum Millionär? Das geht neuerdings auch in der Dritten Welt, nicht mehr nur in der ehemals Neuen. Von den Oscars, die gerne zur Gralshüterei neigen, hätte man so viel Hellsicht gar nicht erwartet. Wie schön, wenn man überrascht wird. Bloody wonderful! (Amerikanischer Traum, made in India)

[WELT online]

Überschäumend, aufregend, grell und ungeschönt in einer Weise, die man nur als dickensisch bezeichnen kann, erweckt "Slumdog Millionär" das moderne Bombay von der Schattenseite her zum Leben, und zwar auf muntere, mitfühlende und filmisch in jeder Beziehung herausragende Weise. (Oscar-Kandidat "Slumdog Millionär" spaltet Indien)



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